Keine zufällige Bekanntschaft

Dieser Brief wurde an den Autor des Buches Heimliche Liebe, Wolf Vogel, gesendet. Ein Junge erzählt von seiner Freundschaft mit einem Mann und legt seine Ansicht über die Gesetzeslage dar.

Ich lernte meinen Freund zufällig kennen, auf einem Spielplatz im Park, als er mich ansprach. Wir unterhielten uns, alberten herum und verabredeten uns für den nächsten Tag. Daß er auf Jungs stand, erfuhr ich von einem gleichaltrigen Freund, der ihn wiederum von einem anderen Freund kannte. Diese Neuigkeit erschreckte mich nicht, sondern machte mich neugierig und geil. Ich gebe zu, fast jeden Tag zu rubbeln, und deshalb war es ganz interessant, einen Mann zu kennen, dem es nicht egal war, was mit mir vorging.

Den ersten sexuellen Kontakt hatten wir nach etwa drei Wochen. Wir trafen uns damals zwei- bis dreimal in der Woche. Ich entdeckte bei ihm zu Hause ein Buch über Pädophilie, mit Fotos, auf denen ein Junge und ein Mann sich umarmen und küssen. Ich zeigte ihm dieses Bild und fragte ihn, ob ihm sowas gefalle. Er war nicht überrascht und meinte: ‘Klar gefällt mir sowas, aber nur dann, wenn es dem Jungen auch gefällt und beide gemeinsam etwas wollen.‘ Danach hat er einiges uber sich und seine Gefühle erzählt. Ich rückte immer näher an ihn heran, bis wir uns in den Armen lagen und schmusten. Da ich eine Stoffhose trug, konnte er ganz deutlich meine Erregung erkennen. Er streichelte mich am ganzen Körper und schließlich auch am … Weiter möchte ich nicht erzählen; den Rest kannst du dir sicher denken.

Ich finde es bekloppt, daß diese Sachen, wenn beide wollen, mit Knast bestraft werden. Es macht mir Spaß, ich mag meinen Freund, und ich leide manchmal, daß ich ihn nicht umarmen und küssen kann, wenn wir im Park spazierengehen.