Wer soll sagen, dass es nicht echt war?

Jo erzählt von der vierjährigen Beziehung zu einem Lehrer seiner Schule. Die Beziehung besteht als Freundschaft fort.

Entnommen aus der Sammlung Positive Erinnerungen, zusammengestellt von T. Rivas.

Übersetzung durch JUMIMA.
Englischer Originaltext

Quelle: Campaign Against Public Morals, Paedophilia and Public Morals. London: C.A.P.M., 1980.


„Allan war ein junger Lehrer von 24 Jahren, der zu meiner Grundschule kam. Zuerst gingen wir einfach nur auf dem Weg zu seinem Haus ein Stück zusammen um uns zu unterhalten und herumzualbern. Dann blieb ich mal zum Tee, und diese Entspannung der formellen Bindung führte zu ausgelebter Zuneigung. Seine Hand streichelte mein Bein oder strich über meine Haare oder streichelte meinen Nacken oder sogar meinen Hintern. Oder ich streichelte sein Gesicht, liebte das Gefühl der Bartstoppeln, und meine eigenen Kinder tun das heute ebenfalls gerne ohne eine andere Konnotation. Eines Tages brachte ich den Mut auf, ihn zu küssen, einfach weil ich gern mit ihm zusammen war.

Und wir haben uns unterhalten - über alles. Eltern, Erwachsene, Ideen, Sex, Helden, Fernsehen, Musik, die wir beide mochten, Schule, meine Zukunft, seine Liebe zu den Griechen, die er mir gab, zusammen mit vielen Interessen, die seine waren und die er gerne mit mir teilt. Es gab andere Dinge, die eher erfahren, nicht gelehrt wurden - hauptsächlich eine Art sanfter Toleranz.

Es kam zu sexuellem Kontakt durch das Herumtoben. Zweifellos kostete es ihn Überwindung. Wir wälzten uns an einem Winterabend nach dem Tee spielerisch auf dem Boden seines Wohnzimmers herum und er landete auf mir und zwischen meinen ausgestreckten Beinen. Durch seine Bewegungen stellte er sicher, dass ich erregt war und seine auch seine Erregung spüren konnte. Er hatte große Zurückhaltung gezeigt, aber jetzt schlug er vor, dass es besser wäre, wenn wir unsere Sachen ausziehen würden, was mir ganz natürlich erschien, obwohl ich nicht sicher war, was passieren würde.

Ich weiß, ich wollte ihn nackt sehen und dass er mich so sieht. Der Schock, seine starke Erektion zu sehen, war nicht so groß, als dass es mich abschreckte. Vielmehr wurde ich von Faszination und konkretem Genuss [frank Pleasure] erfasst, als er mich umarmte, um mich auf den sexuellen Kontakt vorzubereiten. Es ist schwer zu definieren, aber vielleicht hatte eine vernünftige Einstellung der Eltern zu Nacktheit und sexueller Erregung es mich weniger alarmierend gemacht.

Der Begriff der Unfähigkeit, eine gültige Zustimmung zu geben, erscheint mir lächerlich. Allan und ich wollten das tun was geschah. Ich weiß nicht, was mit zu früher Penetration gemeint ist, aber nachdem Allan mich masturbiert hatte, konnte er sich nicht mehr zurückhalten, und so hatte ich meinen ersten Analverkehr.

Viele Männer werden von Frauen als unsensible Liebhaber angesehen, die ausschließlich auf ihre eigene Befriedigung bedacht sind. Allan war sehr “sexed” und einigermaßen gut bestückt, aber er gab mir das Gefühl, dass mein Vergnügen sein Hauptanliegen war, dass es Liebe war, nicht listige Verführung. Ich fühlte für ihn eine ebenso große Liebe wie jemals für sonst irgendjemanden.

Wer soll sagen, dass es nicht echt war oder dass ich nicht zustimmen konnte, nur weil ich 10 war? Es war für mich völlig akzeptabel, gestreichelt, zur Befriedigung gebracht und für solche Leidenschaft und Liebe geöffnet zu werden, und ich machte mit, um das Beste daraus zu machen.

Allan erlebte nach seinem Höhepunkt vorhersehbare Schuldgefühle und Reue. „Bist du sauer, Jo, dass die ganze Zeit auf diese Art wollte?“ Und ich erinnere mich, dass ich ihm so gut ich konnte gesagt habe, dass ich es auch wollte, dass sein Sex mit mir als Junge nicht falsch war, dass es ein natürlicher Teil unserer Liebe war.

Die Beziehung dauerte bis zu meinem 14. Lebensjahr mit häufigem Anal- und Oralsex, aber es war nur ein Teil eines Reichtums von Erfahrungen, die wir miteinander teilten. Sie war von dem Urlaub geprägt, den wir in Schottland in einem Cottage verbracht haben, das er für sechs Wochen gemietet hatte. Er malte ein Bild von mir. Schenkte mir ein Fahrrad. Zusammend ie Morgendämmerung über dem Meer sehen. Wütendes Streiten darüber, dass er in autoritäres Verhalten abgerutscht war (und Versöhnung und Entschuldigung).

Meine erste Ejakulation und mein erstes Mal als aktiver Partner. Besuch eines Folk-Konzerts. Streiche. Unsere Beziehung wurde durch seine Beförderung zum stellvertretenden Schulleiter unterbrochen - er war ein großartiger Lehrer, der von allen Kindern geliebt wurde - und durch seinen Umzug. (…) Wir haben uns in den Ferien und am Wochenende gesehen. Im Laufe der Jahre haben wir Kontakt gehalten, da unsere Beziehung mehr als nur die köperliche Befriedigung des Mannes war. (…)

Ich freue mich, dass er jetzt einen 15-jährigen Jungenliebhaber hat, Simon. [sic!] Aber ich werde immer da sein, wenn es nötig ist. Menschen tun ihren Kindern schreckliche Dinge an - ich meine nicht Vergewaltigung oder körperliche Misshandlung. Kinder sind von allerlei Perversion erfüllt: Hasse diese Person, betrüge deinen Nachbarn, lüge, tritt die Rechte anderer mit den Füßen, verneige dich vor dem Staat, glaube schädlichen religiösen Märchen, fühle dich wegen Liebe schuldig, mache materiellen Besitz zum Gott. Weder ich noch irgendein Kind könne solchem Schweinkram zustimmen. Dort geschieht der echte Missbrauch von Unschuld, nicht dort wo Allan seinen Penis hinsteckt oder in der Frage ob ich ‘korrumpiert’ wrude.“