Danach war ich einfach mehr im Einklang mit mir selbst

Dieser Bericht erschien in Tom O’Carrol’s Buch ‘Paedophilia - The Radical Case’. Er lässt den erwachsenen Keith zu Wort kommen, der seine jugendlichen sexuellen Erfahrungen mit 13 Jahren aus heutiger Sicht beschreibt.

Übersetzung durch JUMIMA.
Englischer Originaltext


Keith, der an einer gefragten amerikanischen Privatschule unterrichtet, ist interessant, da er sowohl der jüngere als auch der ältere Partner in einer pädophilen Beziehung war. Er schreibt:

Ich selbst wurde von einem Mann geliebt, als er sechsundzwanzig war und ich dreizehn. Wenn Kritiker das lesen hatten, sagen sie sofort: “Aha – er hat durch das Beispiel dieses älteren Mannes gelernt, ein Päderast zu sein.” Nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein, denn ich kann mich daran erinnern, wie ich lüstern auf den Hintern von Altersgenossen geschaut habe, als ich erst fünf Jahre alt war. und als ich acht Jahre alt war, wurde ich in einer anderen Stadt beim Betrachten der “Teile” eines Altersgenossen erwischt. Was ich jedoch von diesem Mann gelernt habe, war, dass Sex Spaß macht und eine emotionale Bindung alles noch besser macht. Ich glaube, dass er mir zumindest in meiner frühen Entwicklungsphase, beigebracht hat, wie man einen anderen Menschen liebt. Ich war ein Päderast, lange bevor ich ihn traf!

Ich war sexuell immer sehr aktiv. Wenn ich nicht mit Freunden Doktorspiele machte, entwickelte ich meine Fantasie und fragte mich, wie es wäre, “dort unten” Haare zu haben. Eine gewisse Reife erlangte ich, als ich ungefähr zwölfeinhalb Jahre alt war, es war als würde die Welt langsam Sinn ergeben, Sinn und Zweck bekommen. Andere Menschen fingen an, für mich sehr wichtig zu werden, und im Gegenzug registrierten sie mich als indiviuelle Person, nicht länger bloß als “Kind”, das mit allen anderen Kindern zusammengeworfen wurde. Meine Jugend war eine sehr belebende [invigorating] Erfahrung. Ich stellte fest, dass ich die Gesellschaft von Mädchen und Jungen genoss und dass meine Reaktion auf Jungen von Aufregung und einem gewissen mysteriösen Gefühl geprägt war, das sich mit vierunddreißig immer noch der Beschreibung entzieht.

Ich betrachte mein Treffen mit dem damals 26-jährigen Herrn S. als einen kritischen Wendepunkt in meinem Liebesleben. Bis dahin hatte Sex Spaß gemacht, sich gut angefühlt und mich nur mit mäßigen Schuldgefühlen zurückgelassen. Die Schuldgefühle waren wahrscheinlich das Ergebnis einer sehr prüden Erziehung, die mich eine Zeitlang glauben ließ, dass “wenn es Spaß machte, war es schlecht”. Dies war nicht die ausschließliche Schuld meiner Eltern, sondern mein Verständnis dessen, was jeder, den ich kannte, mir erzählte. Glücklicherweise wurden bestimmte sexuelle Handlungen in meiner Familie nie als solche diskutiert, und mir wurde schnell klar, dass ich mich schuldig fühlte, nicht weil ich etwas falsch gemacht hatte, sondern nur, weil meine Eltern enttäuscht wären, wenn ich erwischt würde. Ich hatte das anhaltende und allgegenwärtige Gefühl, dass das, was ich tat, für mich richtig war, und ich entschied, dass meine einzige Verantwortung darin bestand, meine Aktivitäten vor meinen Eltern verborgen zu halten, da sie es einfach nicht verstehen würden.

Herr S. arbeitete zu meiner Freude an dieser List mit, und als ich mich ihm mit meiner dreizehnjährigen Ungeduld für Intimität näherte (ja - ich näherte mich ihm), sagte er es niemandem, reagierte er positiv auf meine unbeholfene Anmache (lachte mich nicht einmal aus!), umarmte mich einfach im wahrsten Sinne des Wortes und umgab mich mit flexibler, aber stetiger Sicherheit und Selbstsicherheit. Er fütterte mein Ego mit Komplimenten, eröffnete mir Wissen über eine schwule Gesellschaft, von der ich keine Ahnung hatte, dass sie existiert, und bewies mir, dass ich nicht der einzige auf der Welt war, der vorhatte, aus den sexuellen Aktivitäten, die bei meinen Kumpels “nur eine Phase” waren, eine Karriere zu machen.

Hier war ein männlicher erwachsener Mann (sogar glücklich verheiratet), der daran interessiert war, mit mir das zu tun, was ich mit meinen Freunden bereits aufregend fand. Und durch diese Beziehung wurde meiner Erfahrung eine neue Dimension hinzugefügt, die ich mir gar nicht vorgestellt hate: Zärtlichkeit, Zuneigung und Liebe. Es kann gut sein, dass die Zärtlichkeit, Zuneigung und Liebe tatsächlich mehr mein Beitrag waren als seiner – es ist aus dieser zeitlichen Distanz schwer zu sagen. Aber es ist nicht wirklich wichtig. Das Wichtigste ist, dass er Zuneigung zuließ und ermutigte, was von Anfang an aus beiden Richtungen kam und ein wesentlicher Bestandteil der Beziehung wurde. Diese Zuneigung war auf ihre Weise genauso befriedigend wie die ekstatischen Orgasmen, die unsere gemeinsamen Tage und Nächte unterbrachen.

Ich betrachte diesen Mann, diese Beziehung als Wendepunkt, weil ich nie mehr derselbe war, nachdem ich ihn zwei Jahre lang gekannt hatte. Danach war ich einfach mehr im Einklang mit mir selbst…