Quelle: Tom Dribergs Autobiografie “Ruling Passions”
Die folgenden Passagen stammen aus Dribergs Autobiografie.
Meine Kindheit zu Hause war leer und einsam und wurde mit zunehmendem Jugendalter immer langweiliger. Ich war niemandem „sehr nahe“. Ich habe manchmal das Durcheinander bedauert, das mein Leben größtenteils gewesen ist - und ein Teil davon muss auf die Umstände meiner Kindheit zurückzuführen sein.
In einer solch eintönigen Situation hätten sich die Gedanken jedes anständig aufgeklärten Kindes dem Sex zugewandt. Aber ich wurde nicht anständig aufgeklärt: Das höchste, was meine Mutter zu mir gesagt hatte, war: „Du darfst niemals zulassen, dass jemand deine intimen Teile berührt“ - was mich dazu brachte, viel mehr wissen zu wollen.
Einige sexuelle Impulse hatten sich schon in jungen Jahren bemerkbar gemacht. Ich krabbelte im Arbeitszimmer meines Vaters auf dem Teppich herum und konnte daher nicht mehr als zwei oder drei Jahre alt sein, als ich mich zwischen den Flanellhosenbeinen meines ältesten Bruders befand, der mitten im Raum stand und redete. Als ich zu seinem Schritt hinaufblickte, bemerkte ich ein kleines Loch - einige Stiche waren locker in der Naht. Sanft steckte ich einen Finger hinein - so sanft, dass ich nicht glaube, dass mein Bruder es bemerkt hat - und obwohl ich die Haut nicht ganz berührte, erlebte ich das, woran ich mich eindeutig erinnere, als den ersten authentischen sexuellen Nervenkitzel meines Lebens.
Nach zwei oder drei Schuljahren an der Grange muss ich eine gewisse Popularität oder einen gewissen Charme erlangt haben, denn im Alter von zehn oder elf Jahren habe ich mich ziemlich regelmäßig dem sexuellen Spiel hingegeben (obwohl es noch zu früh für eine vollständige Vollendung war).
Ein eher älterer und besser ausgestatteter Junge, Derek P., zock mich besonders an. Als ich ihn einmal durch unseren Garten führte, nutzte ich den ruhigen Ort, entzündet durch die Hitze des Tages und bot ihm an, ihm einen neuen Bleistift zu schenken, wenn er seine Hose aufknöpfen und sein Glied herausholen würde. Er stimmte bereitwillig zu.
Aber es gab noch einen anderen Derek, Derek G., einen Jungen mit dunklem Haar und einem sonnenverbrannten ovalen Gesicht und einer Narbe auf einer Wange, mit dem ich zum ersten Mal eine so genannte ernsthafte Liebesbeziehung hatte (keine Ejakulation von Sperma jedoch, das war mir noch nicht möglich). Er und ich zogen uns in die Toilette zurück, sperrten uns in eines der WCs ein und beschäftigten uns mit allen mündlichen und manuellen Liebkosungen, die uns auszuprobieren in den Sinn kamen.
Es ist auch ein kurioses Beispiel für den völligen Mangel an Sexualerziehung an einer solchen Schule, mit der wir - obwohl wir vage wussten, dass der Sexualakt etwas mit dem Eltern werden zu tun hat und dass ein Baby „aus“ der Frau herauskommt - halb gespielt die Fantasie hatten, dass die Schmerzen einer Verstopfung bedeuten könnten, dass einer von uns im Begriff war, ein Kind zur Welt zu bringen. Auf jeden Fall schien (und war) meine Liebe zu Derek tief und aufrichtig. Ich erinnere mich, dass ich zu ihm gesagt habe: “Wäre es nicht schrecklich, wenn sie uns jemals trennen würden?” Bald wurden wir durch das Schicksal getrennt, das alle Schüler trennt: Er, ein oder zwei Jahre älter, verließ er die Schule. Ich habe ihn eine Weile vermisst, aber wir haben nicht korrespondiert und ich habe ihn nie wieder gesehen.
Als ich zwölf Jahre alt war, setzte die Pubertät ein. Das erste lange, drahtige Schamhaar war für mich eine Quelle des Staunens. So auch die Erektionen, mit denen ich noch nichts anfangen konnte. (Ich hatte auch keine feuchten Träume.) Innerhalb eines Jahres hatte ich gelernt: Meine jugendliche Lust war so alles bestimmend [importunate], dass ein alter Landstreicher dazu gebracht wurde, mich in einer unterirdischen Toilette in Tunbridge Wells zu masturbieren. Er tat es ziemlich grob, mit einer mechanischen Bewegung, und da ich nicht verstand, was geschah, war der Moment der Ejakulation ebenso qualvoll wie exquisit. Während meiner Jugend, während der Schulferien, fuhr ich stundenlang nach Tunbridge Wells oder Brighton und zog stundenlang durch die verschiedenen öffentlichen Toiletten, insbesondere die, in der ich das verloren hatte, was ich kaum als meine Tugend bezeichnen kann.
Während dieser Streifzüge [virgils] habe ich es selten verfehlt zum Ziel zu kommen, außer wenn die Zielpersonen [prospects] Angst hatten, einen so jungen Knaben zu haben. Was ihr Alter angeht, war mein Geschmack viel katholischer als er später wurde: Ich fand Männer mittleren Alters so aufregend wie Jungen in meinem Alter. Ich habe oft darüber nachgedacht, wie falsch es ist anzunehmen (wie ich glaube, auch bei Mädchen), dass der ältere Partner der Verführer sein muss. Ich erinnere mich an eine angenehme Begebenheit, als ich es in Lancing mit einem Mann von ungefähr fünfzig Jahren oben auf den Hügeln der Sussex Downs machte. Zu der Zeit war ich nach einem Masernanfall in Quarantäne und durfte vor dem Schulsanatorium spazieren gehen: Ich hoffe nur, dass er sich nichts von mir eingefangen hat. Das Vergnügen war gegenseitig, der Fehler, wenn es einen gab, meiner.